Ein kurzes Wort an die Vertrauensperson
Hier möchte ich kurz den Papa ansprechen, der auch bei der Geburt dabei sein wird. Übrigens meine ich nicht unbedingt den biologischen Vater, natürlich kannst du auch deine Freundin oder Partnerin, die eigene Mama, oder eine andere Person mitbringen, die dir besonders nahe steht.
Lieber werdender Papa oder Herzensperson,
wie schön, dass du die neue Mama begleiten wirst, dies ist sehr wichtig. Du wirst die Geburt eures Kindes erleben, ohne dass du dich alleine für deine Frau verantwortlich fühlen musst, so kannst du auch bei einem längeren Geburtsverlauf mal eine Pause machen, denn ich bin ja auch da. Auch für dich habe ich ein offenes Ohr und helfe dir dabei deine Partnerin zu unterstützen. Ich freue mich drauf, auch dich kennen zu lernen und mit dir zusammen die Geburt zu begleiten.


Etwas Statistik
In 23 internationalen Studien wurden positive Auswirkungen der Anwesenheit einer Doula bereits nachgewiesen.
Diese sind unter anderem:

- 50 % geringere Wahrscheinlichkeit per Kaiserschnitt zu entbinden
- 41 % geringeres Risiko für den Einsatz von Saugglocke oder Zange
- 39 % geringere Verabreichung wehenfördernder Mittel
- 28 % geringerer Bedarf an Schmerzmitteln oder Anästhesie
- 25 % kürzere Geburtsdauer
- 33 % geringeres Risiko unzufrieden zu sein oder ihre Geburtserfahrung negativ zu beurteilen und
- die Neugeboren hatten deutlich seltener geringe APGAR-Werte
Die Untersuchungen ergaben überdies, dass:
- sich Eltern sicherer und betreuter fühlen
- sich Eltern erfolgreicher an ihre neue Familiendynamik anpassen
- wesentlich mehr Babys voll gestillt werden
- Eltern mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Baby haben
- Frauen deutlich seltener eine Wochenbettdepression entwickelten
Quelle: “Continuous support for women during childbirth”; Hodnett ED, Gates S, Hofmeyr GJ, Sakala C; The Cochrane Collaboration and published in TheCochrane Library 2012, Issue 10
Seit wann gibt es Doulas?
Wiederentdeckung der Doula Geburtsbegleitung
Was vielleicht heute neu und ungewöhnlich wirkt war tatsächlich schon immer so: eine geburtserfahrene Frau wurde gerufen, wenn eine Frau ihr Kind erwartete. Diese vertraute Frau, die der werdenden Mama und der Hebamme half, sorgte für die notwendige Ruhe und Privatsphäre, bereitete alles vor und war meist selbst Mutter. Sie widmete sich voll und ganz den Bedürfnissen der Gebärenden, während die Aufmerksamkeit der Hebamme auf die eigentliche Geburt und das Baby konzentriert waren.
Die Wiederbelebung dieser zusätzlichen Begleitung kommt aus den USA, wo es weniger Hebammen in den Krankenhäusern gibt und ist dort – wie auch in anderen Ländern – schon länger üblich.
Vertrauen und Selbstbestimmung
Die Kreißsäle der Geburtskliniken werden immer familienbetonter und angenehmer gestaltet und sind nun Geburtsräume. Aber nicht nur die Umgebung, auch die anwesenden Personen während der Geburt sind entscheidend und sehr wichtig für dich. Während du die Menschen zu Hause oder im Geburtshaus bereits kennst, weiß du im Krankenhaus nicht, auf welche Hebammen oder ÄrztInnen du trifft. Für viele Frauen ist es deshalb schwierig sich dort so zu entspannen, dass eine positive Geburtserfahrung überhaupt möglich ist.
Ich bleibe kontinuierlich an deiner Seite und begleitet dich von der ersten Wehe bis einige Zeit nach der Geburt. Sowohl du als auch dein*e Partner*in erleben dadurch ein Gefühl von Sicherheit. Die Zusammenarbeit aus den Erfahrungen der Doula, die dich emotional und fürsorglich betreut und der Hebamme, die sich vermehrt auf die körperlichen und medizinischen Vorgänge konzentriert, ist so die ideale Basis für ein schönes, sicheres und selbstbestimmtes Geburtserlebnis.
