Kleine Wunder - Doulas Hei - wer Lust hat, kann mal den Text unter diesem Beitrag lesen, ich empfehle es jedenfalls sehr. Autorin ist Franziska Petersen von den kleinen Wunder-Doulas, die diesen Beitrag zum Thema (un-) sichere Geburt wirklich toll geschrieben hat. ❤ ❤ ❤
Was macht eine Geburt (un)sicher? Was macht sie (un)traumatisch?
Und wie können wir Frauen schützen?
Geburten verlaufen nicht immer nach Plan.
Manchmal verlaufen sie besser als erträumt, aber manchmal bleibt nach einem ungünstigen Geburtsverlauf eine traumatisierte Mutter zurück.
In Deutschland gebären weniger als 8 % der Frauen (in Kliniken) ohne Interventionen.
Viele sind sich gar nicht bewusst, dass bereits kleine Eingriffe in den natürlichen Ablauf einen sehr großen Einfluss auf den Verlauf der Geburt nehmen können.
So führt der provisorische Venenzugang unter Umständen zum vorschnellen Verabreichen von Schmerzmitteln, die dann der Gebärenden vielleicht auf den Kreislauf schlagen. Sie muss sich hinlegen. Im Liegen sind die Schmerzen schlimmer und es ist niemand bei ihr, der sie bestärkt, denn ihre Hebamme muss noch zwei andere Frauen begleiten und eine Doula empfand sie im Vorfeld als überflüssig. Sie möchte nun eine PDA, diese schwächt ihre Wehen, Wehenmittel wird verabreicht, um die Geburt voranzutreiben.
Das Kind reagiert mit Stress. Weil das Baby nun schnell zur Welt kommen soll, kommt es zur Geburt mit Saugglocke und Dammschnitt.
Alles das, was die Gebärende nie für sich oder ihr Kind gewollt hatte.
Auf der Wochenbettstation ist das Personal ähnlich überlastet wie im Kreißsaal und eine Hebamme für das Wochenbett konnte sie nicht finden.
Sie geht nun nachhause mit dem Kind im Arm und den Narben auf Körper und Seele.
Dies ist nur ein Szenario von vielen, welche sich tagtäglich in unseren Kreißsälen abspielen.
Viele negative Verläufe ließen sich verhindern.
Und zwar schon durch ganz einfach Dinge.
Durch Aufklärung, durch eine 1-1-Betreuung, durch weniger Zeitdruck und durch mehr Vertrauen.
Doch wie erreicht man all diese Dinge?
Auch ganz einfach:
Man muss anerkennen, dass Geburt nicht planbar ist.
Man muss das Bewusstsein dafür wecken.
Das Bewusstsein dafür, dass eine Geburt eben nicht in exakt 780 Minuten über die Bühne geht, dass Wehen kommen und gehen, dass jede Frau eine unterschiedliche „Tragzeit“ hat, dass die Natur eine Expertin dafür ist, Frauen so zu schaffen, dass sie auch ohne die unzähligen Interventionen gebären können.
Man muss sich aber auch bewusst sein, dass das Schicksal manchmal andere Pläne hat als die Natur.
Und wenn dies der Fall ist, dann muss man sich der Gebärenden annehmen.
Man muss sie begleiten, sie an die Hand und in den Arm nehmen.
Es ist möglich ein Trauma abzuwenden oder es abzuschwächen.
Menschlichkeit ist hierfür der Schlüssel.
Und Menschlichkeit hat nur dort Platz, wo es Zeit dafür gibt.
Deshalb brauchen wir eine Mutter-Baby-orientierte Geburtshilfe, eine Geburtshilfe, die Hebammen stärkt und die Doulas annimmt, damit sie Frauen stärken können. ... Sehen Sie mehr